Menschenrechte: die realistische Perspektive der Hoffnung gegen autoritäre Regime
Ich bin Christ, Pfarrer der evangelischen Kirche und ganz bewusst auch ein Menschenrechtler und daher auch ein Weltenbürger, der wie jede und jeder eine Verantwortung für diese wunderbare Welt empfindet und trägt!
Daher möchte ich eine wichtige Dimension in unsere Debatte einbringen, dass ist die Hoffnung auf eine positivere weltweite Zukunft durch eine verändernde Perspektive, die durch die Religionen sichtbar wird.
Distanzieren möchte ich mich von jeglicher Religionsausübung, die fundmental, ausgrenzend und rechthaberisch daherkommt.
Sei es das fundamentalistisch und rechtspopulistisch geprägte Christentum in Amerika, sei es die radikal-islamistische Prägung des IS, der Hamas oder der Hisbollah, sei es der staatsfreundliche Katholizismus in China.
Für mich als Christ ist die Bibel, das Buch der Bücher, wie für einen Juden die Thora und einem Moslem der Koran, das heilige Buch der Buddhisten der Pali-Kanon bzw. der Tripitaka, für die Hindus das Bhagavadgita. In diesen Glaubensschriften bilden Friede, Gleichheit, Gerechtigkeit und Liebe die Grundpfeiler der jeweiligen Religion und des persönlichen Glaubens.
Aus dieser auch positiven humanistischen gelebten Lebenseinstellung, bedeutet auch und gerade der Einsatz für das Inkrafttreten der Menschenrechte ein menschliches und göttliches Muss!!
Diese weltweiten Religionen bilden ein Potential zum weltumfassenden Frieden ohne jegliche Unterdrückung, weil die Religionen von der Liebe zu allen Menschen, der Tierwelt, der Natur und dadurch ein Überleben auf unserem einzigartigen Planeten, geprägt sind.
Deshalb setzen wir uns mit unserer Schülerschaft des Rhein-Maas Berufskollegs und der Gemeinschaft der Evangelischen Kirche in Kempen ein, für ein befreites Leben der Uiguren und Tibeter in China, für ein freies und selbständiges Taiwan, für die bürgerlichen Freiheiten und Rechte der Menschen in Hongkong und für Bildung und humanitäre Versorgung in Haiti.
Dieses Engagement und die Solidarität finden ihren weiteren Grund in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte, die absolut zu vermitteln und einzuhalten sind.
Wir sind hier in Berlin, der einst geteilten Stadt.
Vor 60 Jahren am 13. September 1964 besuchte der Baptistenpastor und Bürgerrechtler Martin Luther King auf Einladung des Regierenden Bürgermeisters Willy Brandt und der Evangelischen Kirche, Berlin. Er sprach vor 20.000 West-Berlinern am “Tag der Kirche” in der Waldbühne sowie vor 3.000 DDR-Bürgern in der St. Marienkirche und der Sophienkirche in Ost-Berlin.
In der St. Marienkirche, 2 Kilometer Luftlinie entfernt von hier, sagte er zur Prägung seines Glaubens: „Mit diesem Glauben werden wir in der Lage sein, aus dem Berg der Verzweiflung einen Stein der Hoffnung herauszuhauen. Mit diesem Glauben werden wir in der Lage sein, gemeinsam zu arbeiten, gemeinsam zu beten, gemeinsam zu kämpfen, gemeinsam zu leiden, gemeinsam für die Freiheit einzutreten, in dem Wissen, dass wir eines Tages frei sein werden.
3 Monate später formulierte er bei seiner Verleihung des Friedensnobelpreises: “Das ist das große neue Problem der Menschheit. Wir haben ein großes Haus geerbt, ein großes Haus der Welt, in dem wir zusammen leben müssen – Schwarze und Weiße, Morgenländer und Abendländer, Juden und Nichtjuden, Katholiken und Protestanten, Moslems und Hindus – eine Familie, die in Ideen, Kultur und Interessen zu Unrecht getrennt ist, die, weil wir niemals wieder getrennt leben können, irgendwie lernen muss, in Frieden miteinander auszukommen.”
Meine Hoffnung und ein Appell an die weltweiten Religionen ist, dass sie sich für Frieden, die Gleichheit und Würde aller Menschen, Gerechtigkeit und Liebe gemeinsam einsetzen und so eine Gemeinschaft aller Menschen demonstrieren.
Ich weiß mich aber auch als Deutscher in der Pflicht, wie es Anne Applebaum, die diesjährige Friedenspreisträgerin des Deutschen Buchhandels bei ihrer Dankesrede in der Paulskirche forderte: „Nicht, dass Deutsche nie wieder Krieg führen dürfen, sondern dass sie eine besondere Verantwortung dafür haben, sich für die Freiheit einzusetzen und dabei auch Risiken einzugehen.“
人權:反對獨裁政權的現實希望
我是基督徒,新教教會的牧師,並且也是一名人權活動家和一名世界公民,像其他人一樣,我認為對這個美好的世界應當承擔責任!
我希望透過宗教,呈現某些觀點,來推動更積極的全球未來。
無論是美國的原教旨主義和右翼民粹主義基督教,無論是伊斯蘭國、哈馬斯或真主黨的激進伊斯蘭主義特徵,或是中國那些靠攏官方的天主教,我與這些在本質上具有排他性,和固執己見的宗教活動保持距離。
對我這個基督徒來說,《聖經》是書中的精華,就像對猶太人來說,《聖經》是《妥拉》,對穆斯林來說,《古蘭經》,對佛教徒來說,他們的《聖經》是《巴利經典》或《巴利三藏》,對印度教徒來說,是《薄伽梵歌》。在這些宗教著作中,和平、平等、正義和愛構成了每個宗教和個人信仰的基石。
由於這種積極的、人文主義的生活態度,人權能得到具體的實現,這是人類和神所許諾的!
這些普世宗教在沒有任何壓迫的情況下,衍生出全球和平的潛力,因為這些宗教的特徵是熱愛所有人、動物世界、大自然,讓我們在這獨特的星球上生存。
這就是為什麼我們與萊茵-馬斯職業學院的學生和肯彭福音派教會社區一起努力積極參與一些工作,是為維吾爾人和藏人在中國能享有自由的生活、台灣擁有它的自由和獨立、香港人享有自由和公民權利,以及海地人能受到教育並獲得人道主義關懷。
這種承諾和團結在《世界人權宣言》奠定了基石,人們應堅守成並努力實現。
60年前1964年9月13日,浸信會牧師、民權運動家馬丁路德金應柏林市長威利布蘭特和福音派教會的邀請訪問了柏林。“教堂節日”那天,他在森林劇院向 20,000 名西柏林人發表講話,並在東柏林的聖瑪利亞教堂和索菲恩教堂向 3,000 名東德公民發表講話。
他談到自己的信仰:“有了這個信仰,我們就能從絕望之山中鑿出一塊希望之石。”有了這個信念,我們將能夠共同努力,共同祈禱,共同戰鬥,共同受苦,共同爭取自由,因為我們知道有一天我們終會獲得自由。
三個月後,當他獲得諾貝爾和平獎時,他說:「這是人類偉大的新問題。我們繼承了一座大房子,一座世界的大房子,我們必須在裡面一起生活——黑人和白人,東方人和西方人,猶太和非猶太人,天主教徒和基督教徒,穆斯林和印度教徒。 在這大家庭中,思想、文化和興趣被勉強分開,由於我們是分不開的,所以必須學會和平相處。
我對世界宗教的希望和呼籲是,它們應當為和平、為所有人的平等和尊嚴、正義和愛而共同努力,從而展現出人類的共同體。
但我也知道,身為一個德國人,我有責任,正如今年德國圖書業和平獎得主安妮‧阿普爾鮑姆Anne Applebaum在聖保羅教堂的獲獎感言中所提的那樣:「並不是說德國人永遠不發動戰爭就夠了,我們要求更進一步,德國負有特殊責任,要捍衛自由並為此承擔風險。 」
因此,讓我們繼續努力,共同爭取一個和平、自由和民主的世界。感謝您的關注。
(歐洲之聲翻譯,略有縮減)