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“Chinas Hände sind überall”

Cicero, Ralf Hanselle文 /Cicero, Ralf Hanselle
2020-12-07
在 English, 人權觀察, 關注熱點
“Chinas Hände sind überall”

Cicero, Magazin für politische Kultur, No. 17, Dezember, 2020

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Immer mehr Künstler warnen vor der sanften Macht Chinas. Auch Tienchi Martin-Liao kritisierte Pekings Einflussnahme auf die Kulturszene des Westens.

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Aus Cicero, Magazin für Politische Kultur, No. 17, Dezember 2020

Das Gespräch führte RALF HANSELLE

Frau Tienchi Martin-Liao, in einem Gedicht des von Ihnen übersetzten Lyrikers Gui Minhai, in dem der Krieg der chinesischen Staatsführung gegen Schriftsteller und Dissidenten geschildert wird, heißt es: „Der Angriff aus dem Hinterhalt traf mich in einem fremden Land“. Heißt das, dass China seinen kritischen Künstlern auch jenseits der eigenen Grenzen Schaden zuzufügen versucht?

Tienchi Martin-Liao: Ja, Gui Minhai selbst ist das beste Beispiel für dieses Bestreben. Der Autor hat seit den Neunzigerjahren die schwedische Staatsbürgerschaft und sitzt dennoch in einem chinesischen Gefängnis. Man hat ihn 2015 von Bangkok aus, wo er eine Wohnung besaß, nach China verschleppt. Später hat man ihn ohne Gerichtsverhandlung in China festgehalten. Vor einem Jahr dann ist er zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt worden – unter anderem, weil man ihm vorgeworfen hat, Staatsgeheimnisse verraten zu haben. Er ist ein komplizierter Charakter, er hat Bücher über chinesische Funktionäre geschrieben, Klatschliteratur. Aber der Vorwurf, er habe Staatsgeheimnisse verraten, ist natürlich nicht haltbar.

Welches Land hat Gui Minhai in seinem Gedicht also gemeint?

Jedes Land, das nicht China ist. Hongkong, Thailand – egal. China hat seine Hände überall.

Auch in Europa?

Ja, auch in Schweden und selbst in Deutschland.

Jüngst behauptete der chinesische Exil-Künstler Ai Weiwei, nachdem man ihm in Deutschland untersagt hatte, eine Installation auf dem Potsdamer Platz aufzustellen, Deutschland sei mit seiner wirtschaftlichen Anbiederung an die Volksrepublik auf dem besten Weg, die 23. Provinz Chinas zu werden. Ist das nur Ausdruck des gekränkten Stolzes eines meinungsstarken Intellektuellen?

Ai Weiwei hat bewusst übertrieben. Er witterte chinesische Interessen hinter der Absage seiner Installation. Dennoch schwinkt ein Fünkchen Wahrheit in seinem Statement mit. Im September hat es eine Videokonferenz von Angela Merkel, Charles Michel und Ursula von der Leyen mit dem chinesischen Staatspräsidenten Xi Jinping gegeben. Es war sehr ungewöhnlich, dass die Bundeskanzlerin die chinesische Menschenrechtspolitik und das Vorgehen gegenüber den Uiguren in so offener Form zur Sprache gebracht hat. Bis dato hatte die China-Politik der Bundesregierung stets eine Schlagseite in Richtung der wirtschaftlichen Interessen. Ich werfe das der Regierung Merkel gar nicht vor. Sie macht nur ihren Job. Aber es gäbe Vertreter der Zivilgesellschaft – Journalisten, Intellektuelle, Künstler – , die theoretisch alles sagen dürften, was sie wollen. Wir haben alle Freiheiten, aber wir schweigen.

Der Schauspieler Richard Gere, bekannt für sein Engagement für den Dalai Lama und die Tibeter, aber auch sein Kollege Harrison Ford behaupten seit längerem schon, dass auch westliche Künstler Probleme bekämen, wenn sie die chinesische Menschenrechtspolitik offen anprangerten.

Ja, das stimmt. Und wer nicht so prominent ist wie Gere, der wird von Chinas Machthabern gegängelt. Die Künstler in Taiwan etwa haben diesbezüglich viele Probleme. Erst neulich hat es den Fall einer jungen taiwanesischen Cello-Spielerin gegeben, die in China aufgetreten ist. Man hat sie dazu gezwungen, auf offener Bühne vor die chinesische Flagge zu treten und dort zu bekennen, dass China ihr Vaterland sei. Es gibt immer wieder solche Berichte. Es gibt Beispiele dafür, dass sich der chinesische Markt für all jene Künstler schließt, die einen solchen Kotau vor den Machthabern nicht mitmachen. Das gilt übrigens auch für westliche Wissenschaftler. Die US-amerikanischen Sinologen Perry Link und Andrew Nathan etwa dürfen aufgrund ihrer kritischen Äußerungen nicht mehr in China einreisen.

Chinas Hände sind überall, so sagt Tienchi Martin-Liao

Auch die deutsche Sinologie stand immer wieder in der Kritik, zuletzt etwa nach der Verleihung des Friedensnobelpreises an den vor drei Jahren verstorbenen Schriftsteller Liu Xiaobo.

Ja, aber diese Kritik liegt bereits Jahre zurück. Und seither ist es nur noch schlimmer geworden. Die meisten deutschen Sinologen haben keine Ethik. Doch die wäre nötig in einer freien Wissenschaft. Oft geht es um den eigenen Vorteil und um die Angst, nicht mehr nach China reisen zu dürfen. Ich kenne emeritierte Professoren, die heute in China leben und sich von der Regierung hofieren lassen. Das sind Menschen, die für gutes Geld Selbstzensur üben, denn natürlich darf man in China nicht alles sagen und alles lehren.

Muss man denn für einen solchen Maulkorb bis nach China reisen? In der Kritik steht seit vielen Jahren ja auch die Kooperation mit den international agierenden Konfuzius-Instituten.

Diese Institute sind sehr raffiniert. Sie geben sich kooperativ und tun nach Außen so, als ginge es um die Förderung der chinesischen Sprache und Kultur. Aber schon die Struktur und Verfasstheit der Konfuzius-Institute ist problematisch: Die deutsche Seite stellen Räume – zumeist innerhalb einer hiesigen Universität – sowie den Präsidenten, die Chinesen stellen den Vize-Präsidenten, übernehmen die Kosten und organisieren das Lehrmaterial. Das ist eine unglaubliche Expansion der chinesischen Soft Power.

Das klingt doch eigentlich wunderbar – ganz wie das Ideal deutscher Kulturpolitik der Siebzigerjahre. Damals hat man unter dem Motto „Wandel durch Annäherung stand“ betont, dass auswärtige Kulturpolitik keine Einbahnstraße sein dürfe, sondern in zwei Richtungen offen bleiben müsse.

Natürlich muss man selbst mit dem Teufel in einen Dialog treten, und gegen die Vermittlung von Sprache und Kultur ist zunächst nichts sagen. Doch dahinter steckt etwas Anderes; in einer Diktatur gibt es immer eine zweite, geheime Botschaft. Mit den Konfuzius-Instituten wollen die chinesischen Machthaber einen Fuß in deutsche Universitäten bekommen. Natürlich gibt es dort keine offene Propaganda, und man redet nicht der Unterdrückung der Tibeter oder der Uiguren das Wort. Derlei Themen werden totgeschwiegen. Die Beeinflussung läuft unterschwellig, und in Ländern wie Deutschland ist sie vielleicht nicht so offensichtlich wie in Ländern mit schwachen Regierungen.

Glauben Sie wirklich, westliche Studierende könnten anfällig gegenüber kommunistischer Propaganda sein?

Stellen Sie sich junge Deutsche vor, die zum ersten Mal in Kontakt mit der chinesischen Kultur kommen. Die sehen nicht die Umerziehungslager und die Gefängnisse; die sehen große Ingenieursleistungen, die sehen Brücken, Schnellzüge, Flugzeugträger. Das kann einen als junger Mensch durchaus faszinieren. Schon einmal, in der Zeit der ´68er-Bewegung, waren gebildete Deutsche anfällig für die totalitären Gedanken Maos. Natürlich waren das andere Zeiten. Damals wusste man hierzulande nichts über China, aber man hat seine eigenen Vorstellungen in das Land hineinprojiziert. Man schaut eben immer gerne auf die Zuckerseiten und nicht darauf, dass in China Menschen für die Meinungsfreiheit im Gefängnis sitzen.

Diese Zuckerseite wurde jüngst auch in den Regalen einer deutschen Buchhandlungskette präsentiert: Der Marktführer Thalia hatte einen Deal mit einem chinesischen Staatskonzern abgeschlossen, der die exklusive Präsentation chinesischer Bücher zum Inhalt hatte. Seither werden in ausgewählten Thalia-Filialen auch Propagandareden Xi Jinpings angeboten.

Das ist das Gleiche wie bei den Konfuzius-Instituten. Wieder geht es der chinesischen Seite darum, die Blicke auf sich zu ziehen: Schaut her, unser Staatspräsident ist jetzt auch in deutschen Buchhandlungen präsent!


Eine Sprecherin von Thalia hat behauptet, dass es dem Konzern einzig um die Befriedigung von Kundenwünschen ginge.


Bei dem Thalia-Deal geht es nicht um das große Geschäft, und vermutlich wird diese Propaganda auch keinen Einfluss auf das Denken der Kunden und Käufer haben. Es geht um Privilegien. Wenn Sie mich fragen, die Bücher Xi Jinpings gehören in den Keller, ebenso wie die Bücher Adolf Hitlers. Eine deutsche Buchhandlung sollte keinen Platz für Propaganda schaffen, sie sollte Platz für die Literatur von Dissidenten offenhalten. Hat man bei Thalia etwa je von Liu Xiaobo gehört? Dem sollte man einen Ehrenplatz in einer westlichen Buchhandlung geben.

Das Denken des von Ihnen übersetzten Schriftstellers Liu Xiaobos war stark geprägt von der europäischen Aufklärung und von der Philosophie Kants und Hegels. Von letzterem Philosophen stammt die Überzeugung, dass in der Geschichte letztlich ein Voranschreiten der Freiheit zu beobachten sei. Wenn man mit diesem Gedanken auf das heutige China blickt, muss man dann nicht sagen, dass das naiv ist?

Nein, Hegel hat sich nicht geirrt, auch nicht Liu Xiaobo. China hat einen Sonderweg genommen. Man hat in den zurückliegenden Jahrzehnten immer geglaubt, dass es in China einen Wandel durch Handel geben würde. Überall auf der Welt hat dieses Prinzip funktioniert, aber offensichtlich nicht in China. Hier lässt die Regierung die Bevölkerung nicht an der Macht teilhaben. Man gibt den Massen etwas Wohlstand, man baut ihnen schöne Shopping Malls. Das scheint den Menschen zu genügen. Alle westlichen Politiker, Psychologen und Ökonomen haben sich geirrt: Es gibt in China keinen Wandel durch Handel. Diese Gesellschaft hat einen gefährlichen Sonderweg eingeschlagen. Dafür gibt es viele Gründe. Einer hat ganz sicher mit der chinesischen Mentalität zu tun. Die Menschen in China sind unterwürfig.

Und dennoch gibt es Schriftsteller und Intellektuelle, die aus dieser Tradition auch weiterhin ausscheren. Welche Rolle spielen diese dissidentischen Kräfte in der gegenwärtigen Gesellschaft Chinas?

Ich denke schon, dass die Texte und Gedanken dieser Autoren Gewicht haben. Schon in der Kulturrevolution sind Menschen zum Tode verurteilt worden, einfach weil sie ihre Meinung auf ein Stück Papier gekritzelt haben. Die chinesische Regierung stellt heute bis zu sechs Agenten ab, um einen einzigen aufmüpfigen Schriftsteller rund um die Uhr zu bewachen. Was für ein Aufwand für einen Menschen, der ein bisschen schreibt. Die Regierung sagt, es ginge um die Aufrechterhaltung der Stabilität, und der Etat, den sie für dieses Ziel aufwenden, ist höher als der Verteidigungsetat. Worte haben also noch immer eine Macht, auch wenn eher die visuellen Medien in den letzten Jahren an Gewicht gewonnen haben und besonders junge Menschen immer weniger lesen. Wenn das so weitergeht, verliert man natürlich die Beziehung zur Sprache. Der Stift berührt das Papier immer seltener. Die Sprache wird einfacher, die Worte brutaler. Da geht etwas verloren, nicht nur in China.

Wir sprachen zu Beginn über dieses Gedicht von Gui Minhai. Darin heißt es an anderer Stelle: „Wenn ein automatisches Gewehr auf ein Stift zielt, wird die Geschichte zerfetzt“.

Ja, die jungen Leute haben kaum noch einen Bezug zur Geschichte, das gilt auch für junge Chinesen in Deutschland. Für meine Generation zum Beispiel war das Massaker auf dem Platz des Himmlischen Friedens im Jahr 1989 eine Bombe, die in unseren Köpfen explodiert ist. Jedes Jahr zum Jahrestag demonstrieren Exil-Chinesen, um an dieses Ereignis zu erinnern. Doch es werden mit jedem Jahr weniger. Die jungen Menschen interessiert das nicht mehr, zum Teil haben sie noch nie davon gehört. Sie interessieren sich für das neue China – für Technologie und Stärke. Das ist traurig und gefährlich.

標籤: CiceroGui MinhaiLiu XiaoboRalf HanselleTienchi Martin-Liao
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